Wir bitten um ein kurzes Motivationsschreiben zur Anmeldung an tickets@konglomerat.org
Bei den Fachgesprächen der #raumkon19 geht es um das gemeinsame Erarbeiten einer Vision und eines Weges dorthin – Oder zumindest um einen Anfang dessen. Was ist Gemeinwohl? Wie bauen wir es in unseren Stadtraum? Mithilfe des fachlich geschulten Blicks auf die Realität, wie ihn die Teilnehmer:innen mitbringen, sollen die Eckpunkte eines Strategiepapiers für die Zukunft entworfen werden.
30-50 Akteure aus Verwaltung, Politik, Zivilgesellschaft, Planung und Wissenschaft treffen aufeinander. Nach dem Kennenlernen steigen wir mit einem Experten-Vortrag von Silke Helfrich in die Diskussion ein, um uns danach miteinander zur Vision Gemeinwohl und Commons in der Stadtentwicklung auszutauschen. Nach einer Pause kommen wir im zweiten Teil zurück in die Realität und finden im World Café Ansatzpunkte und Grenzen unser allen Handelns: An Problem- und Grundsatztischen entstehen die Grundlagen einer neuen Agenda für Gemeinwohl in der Dresdner Stadtentwicklung.
Silke Helfrich ist Mitbegründerin des Commons-Instituts und lebt als unabhängige Publizistin und Forscherin in einer Baden-Württembergischen Kleinstadt. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit der begrifflichen Erweiterung des Gemeinwesens – den Commons: gemeinschaftlich hergestellten, gepflegten und genutzten Produkten und Ressourcen. Genauso relevant wie das Erzeugnis selbst sind hierbei die dahinter stehende Gemeinschaft und die ihr zugrunde liegenden Regeln.
Moderieren wird Caroline Rosenthal vom Netzwerk Immovielien.
Der Konglomerat e.V. kümmert sich um die Aufbereitung und Verwertung der Ergebnisse des Fachgesprächs im weiteren Prozess der Raumkonferenz.
Neben Kaffee und Häppchen in der Pause gibt es auch die Möglichkeit, am anschließenden gemeinsamen Abendessen in der Stadt Riesa Kneipe teilzunehmen (Selbstzahler).
Dieses Buch liest sich wie eine Befreiung. Ja, doch, es gibt eine real existierende Alternative zum Kapitalismus und zum untergegangenen Staatssozialismus, zum übermächtigen Markt und Staat. Sie ist menschen- und naturfreundlich. Sie befriedigt Bedürfnisse und produziert Verbundenheit. Sie ist so alt wie die Menschheit und doch so modern wie neueste Computertechnik. Sie ist überall auf dem Globus präsentiert. Es handelt sich um die Commons. Manche sagen dazu auch „Gemeineigentum“, doch das ist unzulässig verkürzt. Commons sind lebendige soziale Prozesse, in denen Menschen selbstorganisiert ihre Bedürfnisse befriedigen.
Mit großem theoretischen und empirischen Aufwand haben Silke Helfrich und David Bollier die Ergebnisse der Commons-Forscherin und Nobelpreisträgerin Ellinor Ostrom weiterentwickelt und grundlegende Muster gefunden. Um nur einige zu nennen: „ohne Zwänge beitragen“, „sich in Vielfalt gemeinsam ausrichten“ und „Wissen großzügig weitergeben“.
Durch Commoning kann heute praktisch alles gemeinsam bereitgestellt und genutzt werden, was Menschen brauchen: Solarautos, Lampen, Stoffe, Möbel, Krankenpflege, WLAN, Software. In Projekten der Solidarischen Landwirtschaft wird Gemüse gezogen und das Risiko, dass die Ernte verhagelt, gemeinsam getragen. Das „Mietshäuser-Syndikat“ löst Wohnraum aus dem Markt und überlässt ihn Menschen, die zugleich Mieter und Eigentümer werden. Und Gemeinschaftswälder und -gewässer sind wohl der älteste Commons überhaupt: Bis zu 2,5 Milliarden Menschen sind auf Gemeinschaftsland angewiesen.
Die befreiende Botschaft des Buches: Die Macht der Commons ist real. Sie gehören zu einer Bewegung und Weltanschauung, die die Menschheit planetenfreundlich durch kommende Jahrhunderte tragen kann.
Aus diesem Buch speist sich der Input von Silke Helfrich zum Fachgespräch am 11.04.
Mit freundlicher Unterstützung des:
Die Raumkonferenz und das Vorprogramm werden ermöglicht durch: